भूतहा कमरा

Richard war von seinem Freund eingeladen worden, das Wochenende in dessen Landhaus zu verbringen. Als er am Sonnabend nachmittag ankam, waren schon viele Gäste da. Abends, nach dem Essen, saß man vergnügt zusammen, man trank sehr viel, und nicht nur Tee und Limonade.

Gegen Ende des Festes kam Richards Freund und sagte:

“Mein lieber Richard, du musst leider im Gespensterzimmer schlafen. Alle anderen Zimmer sind belegt.”

“O Richard”, riefen die Damen, “haben Sie denn gar keine Angst? Sie wissen doch, in diesem Zimmer geht die alte Tante um, die vor dreißig Jahren dort Selbstmord verübt hat.”

“Ach, Unsinn, woher weiß man denn das? Und was ist schon dabei! Außerdem hat das Zimmer eine wunderbare Aussicht. Auch glaube ich nicht an Märchen, und schon gar nicht an Gespenster. Gute Nacht, meine Damen, ich wünsche nur, dass Sie so gut schlafen wie ich!”

Eine Viertelstunde später liegt Richard in seinem Schlafanzug im Bett. Er ist aber doch ein bisschen unruhig; seinen Revolver hat er auf den Nachttisch gelegt, auch das Licht lässt er brennen.

Im Halbschlaf sieht er plötzlich fünf kleine schwarze Finger, die sich langsam am Fußende des Bettes bewegen……

Er macht die Augen weit auf, er macht sie wieder zu, dann öffnet er sie wieder…. Die fünf kleinen schwarzen Finger sind immer noch da…. er täuscht sich nicht…. jetzt sind es sogar zehn geworden!

Richard stützt sich auf. “Lassen Sie das!” sagt er kalt. “Zeigen Sie Ihr Gesicht, oder ich schieße!” Und er greift langsam nach seinem Revolver.

Die Finger bewegen sich, aber es zeigt sich kein Gesicht. Er hört auch kein Geräusch. Da wird ihm die Sache zu dumm.

“Ich sage es nicht noch einmal!” ruft Richard. “Ich zähle bis drei, dann schieße ich!” Und er beginnt zu zählen.

Die kleinen schwarzen Hände bleiben ganz still und bewegen sich nicht.

“Stehen Sie auf, oder ich schieße!” schreit Richard.

Die zehn kleinen Finger beginnen zu zittern. “Eins!” ruft Richard und macht dann eine kleine Pause. “Zwei….. drei!” Und er schießt wirklich.

Am nächsten Morgen hinkte Richard auf dem linken Bein.